Ein wesentlicher Bestandteil des Waldbadens ist das absichtslose „Schlendern“, damit ist ein ganz langsames und achtsames Gehen gemeint. Wir nehmen die Umgebung um uns herum ganz bewusst wahr.
Zur Einstimmung und zur "Entschleunigung" werden wir zu Beginn einige kurze Atem- und Bewusstseinsübungen machen. Bereits bei diesen Übungen nehmen wir die sauerstoffreiche und mit pflanzlichen Stoffen angereicherte Luft des Waldes in uns auf.
Mit einfachen Entspannungs- und Atemübungen bringen wir dann auch unseren Körper in Schwung.
Wir wenden unsere Aufmerksamkeit unseren Sinnen zu, dem Seh-, Gehör-, Riech-, Tast- und Geschmackssinn. Jedem einzelnen Sinn wird wahrgenommen und wir lenken unsere Achtsamkeit bewusst auf die jeweiligen Sinne.
Zwischen den Übungen ist viel Zeit und Raum, um sich einfach ziel- und absichtslos treiben zu lassen - hört sich einfach an, ist allerdings für viele inzwischen eine große Herausforderung.
Visualisierungsübungen sollen dazu beitragen unsere „innere Stärke“ zu aktivieren. Zum Schluss kann jeder ganz entspannt "die Seele baumeln" lassen, entweder auf dem Waldboden sitzend oder einfach nur an einen Baum gelehnt in die Atmosphäre des Waldes einzutauchen.
Wer möchte, kann sich auch mit den zur Verfügung stehenden Naturmaterialien kreativ betätigen.
Unbewusst haben wir alle natürlich immer schon gewusst, dass uns ein Aufenthalt in der Natur gut tut, nun gibt es wissenschaftliche Untersuchungen dazu, die v.a. aus Japan kommen:
Eigentlich kommt es beim Waldbaden mehr auf das Fühlen an, wie auf das Denken. Trotzdem sind es die Forschungsergebnisse Wert einen Blick darauf zu werfen:
Hierbei handelt es sich um chemische Substanzen, die z.B. aus den Poren von Blättern und Nadeln an die Umgebung abgegeben werden. Sie dienen der Pflanze als Kühlungs-, Schädlingsabwehr- und Kommunikationssystem. Hauptbestandteile sind die Terpene, die man gelegentlich als Nebelschleier über dem Wald und am typischen "Waldduft" erkennen kann - immergrüne Pflanzen sind dabei besonders wirksam. In wissenschaftlichen Studien hat man nun folgende Wirkungen der Phytonzide festgestellt:
Wir alle brauchen Bakterien (z.B. im Darm). Im Wald rieseln zahlreiche unterschiedliche Mikroben auf uns herab. Aber auch in der Erde finden sich unzählige Bakterien. Diese nehmen wir dann über die Haut auf oder/und atmen sie ein. Die Untersuchungen zeigen, dass die Mikroben unser Immunsystem nachhaltig stärken (weniger Allergien/Entzündungsprozesse/ chronische Erkrankungen/ Abwehr von Krankheitserregern). Man hat zudem festgestellt, dass Menschen, die in der Stadt leben eine geringere mikrobielle Vielfalt aufweisen und dadurch krankheitsanfälliger sind wie Menschen, die auf dem Land leben.
Die Luft im Wald ist kühler, von Schadstoffen gereinigt und weist viele negativ geladenen Ionen auf. Untersuchungen weisen darauf hin, dass die Ionen eventuell unser Wohlergehennachhaltig beeinflussen können: sie machen uns vitaler, reduzieren Entzündungsprozesse und verbessern unsere Stimmung (durch Änderung des Serotoninspiegels).
Die Untersuchungen zeigen auch die positive Wirkung des "Waldbadens" auf unsere psychischen und mentalen Prozesse:
Patienten einer Klinik brauchten nach der OP weniger Schmerzmittel, erholten sich wesentlich schneller und konnten früher entlassen werden, wenn sie von ihrem Krankenbett auf einen Wald, statt auf eine Mauer geschaut haben.
Untersuchungsergebnisse: Ein Tag im Wald: Steigerung der natürlichen Killerzellen um 40%, zwei Tage im Wald: Steigerung um mehr als 50%. Ein Tag im Wald heißt, dass die Killerzellen noch 7 Tage erhöht sind, bei 2 bis 3 Tagen noch bis zu 30 Tagen. Auch die Leistungssteigerung erhöht sich um über 50%.
Empfehlung : 1x im Monat für 2 Tage in den Wald.